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Büssing T 6500: Der Werksbus ist zurück

Datum: Quelle: BUSMAGAZIN

Authentischer geht es nicht – dieser Büssing T 6500, Baujahr 1956, ist nicht nur akribisch und mit hoher Qualität restauriert worden, er fährt nun auch wieder an seinem angestammten Platz: Das Zeithaus der Autostadt in Wolfsburg, eine hundertprozentige Tochter der Volkswagen AG, hat einen Werksbus zurückgekauft, der von 1956 bis 1978 im Arbeiterverkehr zwischen Wolfsburg und  Braunschweig-Wenden eingesetzt worden war. Es ist einer von 33 zur selben Zeit beschafften Fahrzeugen. Gerettet hat ihn der Verleger und Sammler Klaus Rabe in Willich am Niederrhein.

Der Büssing hat einen Aufbau der seinerzeit hoch angesehenen Karosseriebaufirma Adolf Emmelmann in Hannover. Emmelmann belieferte Büssing in Braunschweig neben anderen Herstellern und in Konkurrenz zu den hauseigenen Aufbauten. Der Name der bis 1975 im Busbau aktiven Firma stand für hohe Qualität und hatte einen festen Abnehmerkreis. Beim T 6500 für VW handelt es sich um eine Überlandausführung im Stil der Reisebusse. Wichtigste Unterscheidungsmerkmale sind die zwei Drucklufttüren statt Schlagtüren und die fehlende Dachrandverglasung, dem Kennzeichen aller Reisebusse jener Zeit.

Reichlich Chrom bekommen hat auch die Überlandausführung dennoch, vornehmlich an der Front. Die berühmte „Büssing-Spinne“ wird zusätzlich betont durch drei um die Kanten geführte Chromleisten. Abweichend vom Reisebus ist der Abstand zwischen Drucklufttür und A-Säule mit  einem originellen, tropfenförmigen Dreiecksfenster gefüllt. Typisch für die Arbeit des Karosseriebauers: Rund um den eher nüchtern gestalteten, zum Fahrgestell gehörigen Arbeitsplatz verbreiten Holzimitationen ein kleines Stück Wohnzimmeratmosphäre.  

Ungewöhnlich: Das Zeithaus in Wolfsburg ist erst der dritte Besitzer in den 62 Jahren der Existenz des Busses. 14 Jahre nach der Ausmusterung in Wolfsburg hatte Klaus Rabe den Bus in Hürth bei Köln entdeckt, abgewirtschaftet zur improvisierten Unterkunft eines Obdachlosen. Diese Nutzung hatte es mit sich gebracht, dass die Innenrichtung völlig verändert oder ganz verschwunden war. Aber der Rest zeigte sich komplett und weitgehend unbeschädigt – bis auf das Loch in einer Scheibe, das als Rauchabzug gedient hatte. Sogar die Originalfarbe des Volkswagenwerks war noch zu erkennen. Sie erstrahlt jetzt buchstäblich im alten Glanz - sehr harmonisch wirkt dabei die farbliche Absetzung der dynamisch gestalteten Radeinfassungen.

Bei der Bergung des Busses hatte es plötzlich ganz schnell gehen müssen, weil das von den Behörden lange geduldete Notquartier einem Brückenbau im Wege stand. Nach einer längeren Abstellphase kam der Bus in die „Halle 31“ in Willich, wo schon viele historische Nutzfahrzeuge ein zweites Leben begannen. Mechanik und Karosserie des Büssing boten eine gute Grundlage, im Innenraum mussten Rabe und seine Helfer allerdings bei null beginnen. Die Bestuhlung – die Polster sind mit zeitgenössischem Kunstleder überzogen -, ist komplett neu angefertigt, Innenbeleuchtung, Dach und Wandverkleidung und Details am Fahrerplatz mussten erneuert oder ganz neu gemacht werden.

Nun ist der Büssing wieder zu Hause, als wäre er nie weg gewesen. Gerald Schröder vom Zeithaus in der Autostadt nahm den Bus in Willich im Empfang. Für fachgerechte Wartung und gekonntes Fahren des Büssing – das unsynchronisierte Getriebe macht Zwischengas nötig, die nur 150 PS des Sechszylinders verlangen nach vorausschauender Fahrweise  – ist gesorgt: Zwar ist das Zeithaus mit der Erhaltung und Präsentation zahlreicher historischer Fahrzeuge bestens vertraut, ein Nutzfahrzeug dieses Kalibers ist aber nicht darunter. Deshalb übernehmen die Wolfsburger VerkehrsgmbH den Bus in ihre technische Obhut. Fahren wird er Besucher in der Autostadt, im Werk und in Wolfsburg selbst, wenn alles klappt sogar mit dem ursprünglichen Kennzeichen von 1956.

 

Text & Bildquelle: Matthias Röcke

 



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