Bustreff.de
   Jetzt registrieren Verzeichnis Preise Service Kontakt 29.04.2024
Login
eMail oder ID:

Passwort:

Passwort vergessen?
Noch kein Login?

Startseite
Busvermittlung
Stellenangebote
Bushandel
Ersatzteile
BUSMAGAZIN
groupedia
Katalogreisen
Forum
Leistungen
Service

Bustreff.de - BUSNEWS

City VI CNG: Aufs Gas getreten…

Datum: Quelle: BUSMAGAZIN

K-Bus ist bekannt für ungewöhnliche Kleinbuskreationen und traut sich nahezu jede Herausforderung zu. In Euskirchen fahren zurzeit zwei City VI CNG mit Erd- bzw. Bigasantrieb. Wir nutzten die Möglichkeit und drehten mit einem von ihnen eine Runde durch die Voreifel.

Die RVK in Euskirchen hat seit einiger Zeit zwei ungewöhnliche Kleinbusse im Liniendienst. An der Front sind sie klar als Iveco Daily erkennbar. Wer genauer hinblickt, kann sie sogar als Iveco Daily 70C14 N benennen. Doch direkt hinter der Vorderachse ist Schluss mit Iveco. Der Rest des Busses ist eine Eigenentwicklung aus dem Hause K-Bus (ehemals Kutsenits) aus Hornstein in Österreich, wobei der eigentliche Fahrzeugbau in Murska Sobota (Slowenien) stattfindet.

Die Österreicher sind schon seit vielen Jahren ein bekannter Spezialist in Sachen Umbau im Kleinbusformat und schaffen so interessante Nischenfahrzeuge für den ÖPNV. In diesem Fall sind es sogar Fahrzeuge, die mit Erd- bzw. Biogas betrieben werden. Die RVK hat für sie eine eigene Tankstelle auf dem Betriebsgelände am Euskirchener Bahnhof. An ihr werden aber nicht nur die beiden Kleinen betankt, sondern in Euskirchen sind zurzeit 24 Erdgasbusse (12 m) neben 70 Diesel für die RVK unterwegs.

Allerdings besitzt der Kleinbus auch einen Benzintank, den er jedoch nur für den Start benötigt, bevor dann Erd- bzw. Biogas durch seine Adern gepumpt wird. Die RVK gibt übrigens die Gesamtreichweite mit 400 km an. K-Bus nennt seinen Kleinbus City VI CNG (Compressed Natural Gas). Die für den Vortrieb notwendigen Gastanks mit 40 kg Inhalt hat der Busbauer wohlverschalt komplett aufs Dach verbracht, was ihm, neben der seitlichen Verlagerung des Antriebsstrangs die Möglichkeit gibt, einen niederflurigen Einstieg vorne (samt Gang) und vor allem ein niederfluriges Heck zu schaffen. Beim originalen Iveco-Kastenwagen sitzen die CNG-Behälter noch unterflur; der Gaseinfüllstutzen rechts an der B-Säule, der fürs Benzin links an der B-Säule. Beim K-Bus sind nun beide Einfüllstutzen auf linke Fahrzeugflanke gewandert.

Mit seinem Aufbau kommt das Fahrzeug auf eine Höhe von 3 200 mm. Das klingt im ersten Moment nach viel, aber auch der Standardkastenwagen der Italiener aus Turin kommt, wenn er denn das sogenannte H3-Dach trägt, auf 2 940 mm. Die Turiner nennen ihr Fahrzeug auch gerne „Iveco Daily Hi-Matic Natural Power“. Das CNG-Nutzfahrzeug besitzt nämlich ein 8-Gang-Automatik-Wandlergetriebe, daher der Iveco-interne Begriff „Hi-Matic“. Ein Wandler, der das Fahren mit dem Kleinbus durchaus angenehm gestaltet.

Der Dreilitermotor unter der Kurzhaube bietet dem Fahrer 100 kW (136 PS) und einen Drehmoment von 350 Nm – das ist in der Fahrzeugklasse durchaus gut. CNG wiederum bietet dabei dem umweltbewussten Unternehmer einige Vorteile in Sachen Emissionen, was im ÖPNV ja immer ein wichtiger Pluspunkt ist. Laut Iveco erfüllt die Maschine die Euro-6d-Norm mit zudem 76 % weniger Feinstaub und wesentlich weniger NOx-Emissionen als ein 3-l-Diesel mit Euro 6. Zudem seien die CO2-Emissionen niedriger. Das Wandlergetriebe bringt zudem, gemäß Hersteller, einen reduzierten Kraftstoffverbrauch von 2,5 % im „typischen Innenstadtverkehr“ gegenüber einem Daily mit Schaltgetriebe. „Der im Vergleich zu Diesel niedrigere Preis an der Zapfsäule garantiert einen äußerst wettbewerbsfähigen Kilometerpreis – erst recht, wenn man mehrere Faktoren wie Kraftstoffkosten, Motorwirkungsgrad und Energiewert berücksichtigt. Dann kann Erdgas im Vergleich zu Dieselfahrzeugen bis zu 35 % der Kosten einsparen. Für Verkehrsbetriebe und Transportunternehmen in Marktsegmenten mit konstant hohem Wettbewerbsdruck ein echter Vorteil“, so das Versprechen von Iveco.

Zurück zum City VI CNG: Er rollt auf 225/75-R16-Reifen; die Hinterachse ist doppelt bereift. Der Niederflur-Kleinbus kommt auf 7,2 t zul. GG. Er ist nach M3 klassifiziert und bietet 10, in diesem Fall lichtgrünbezogene, Sitzplätze, 15 Stehplätze sowie einen Rollstuhlplatz. Zudem sind im Heck vier und neben der Tür 1 drei Klappsitze – seitlich zur Fahrrichtung – platziert. Die Sitzplätze sind auf einem Podest mit 250 mm Höhe montiert. Dazwischen führt ein schmaler Gang, der über der Hinterachse leicht an - steigt von vorne nach hinten.

Der Zustieg erfolgt vorne über eine zweiteilige Außenschwingtür mit 500 und 840 mm Breite, die per Schneckenantrieb geschwenkt werden. Wobei der größere Teil nach vorne aufschwingt und sich vor die zwei dortigen Spiegel schiebt. Im Heck öffnete sich eine 1 000 mm breite Tür. Hier ist auch einen Rampe montiert, die bei Bedarf einem Rollstuhlfahrer den Zustieg ermöglicht. Die Einstiegshöhe liegt bei ca. 325 mm, wobei die luft - gefederte Hinterachse noch abgesenkt werden kann. Dann haben wir einen Einstiegslevel von knapp 250 mm gemessen.

Der Chauffeur kommt in seine verglaste „Arbeitskabine“ über den Fahrgastraum, Schwingtür und über zwei kleine Stufen. Eine eigene linksseitige Fahrertür hat K-Bus nicht vorgesehen, sondern hier beginnt bereits die Busflanke. Das Armaturenbrett und die Steuerung stammt eins zu eins aus dem Daily. K-Bus hat dem Fahrer ein seitliches Schiebefenster spendiert, die Kabine teils mit Filz ausgeschlagen und die bustypischen Steuerelemente seitlich neben dem Fahrersitz platziert.

Bei unserem ersten Fahreindruck im Vorgebirge der Eifel zeigte sich, dass der Daily schon einen guten Tritt aufs Gaspedal gebrauchen kann, um den Siebentonner (unbeladen) zügig die Hügel hinauf zu bringen. Dabei dreht der Frontmotor teils recht hoch, was am Fahrerplatz eine deutlich vernehmbare Akustik. Aber nur hier, im Fahrgastraum hört man davon nur, wenn man wirklich die Ohren spitz. Fahrgäste im Stadtgebiet von Euskirchen werden das wohl selten erleben, denn die Kreisstadt kennt kaum Erhebungen, die den Motor fordern könnten. Der hohe Aufbau auf gut 7,3 m Länge führt erwartungsgemäß dazu, dass der Seitenwind an dem leicht böigen Tag spürbar war. Insgesamt liegt der Klein wagen jedoch gut auf der Straße und lässt sich angenehm leicht durch die kurvenreiche Topografie bewegen. Als zusätzliche Bremshilfe unterstützt ein dreistufiger Telma-Retarder, der den unbeladenen Kleinbus ebenfalls ordentlich im Griff hat.

 

K-Bus City VI CNG Technische Daten

Basisfahrzeug: Iveco Daily 70C14 N

Motor: Vierzylinder F1CFA410A

Hubraum: 2 998 cm³

Leistung: 100 kW (136 PS) bei 2 700-3 500 min-1

Max. Drehmoment: 350 Nm bei 1500 min-1

Getriebe: 8-Gang-Automatik-Wandlergetriebe Hi-Matic

Länge/Breite/Höhe: 7 343/2 200/3 200 mm

Radstand: 4 025 mm

Leergewicht: 4 715 kg

Zul. GG: 7 200 kg

 

Text: Dirk Sanne

Bildquelle: Dirk Sanne



[shariff]


Datenschutz Presse Mediadaten Kontakt AGB Impressum (c) 2003-2024 Bustreff.de - All rights reserved