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Hamburg: Nachhaltig unterwegs

Datum: Quelle: BUSMAGAZIN

Hamburg gehört zu den ersten Städten in Deutschland, die im Busverkehr auf alternative Antriebe gesetzt haben und ihre Dieselbusflotte komplett auf andere Antriebsarten umstellen wollen. Im Jahr 2030 sollen nur noch lokal emissionsfreie Busse eingesetzt werden, so ein Beschluss der Hansestadt, ab 2020 nur noch Busse mit alternativen Antrieben – Elektro- oder Brennstoffzellenantrieb – beschafft werden. Das alles ist ein ehrgeiziges Ziel und zudem eins, bei dem die Verantwortlichen gleich von mehreren Seiten und unterschiedlicher Stoßrichtung kritisiert werden.

So setze man in Hamburg nach Ansicht der oppositionellen CDU nach wie vor zu stark auf Dieselbusse. Von „einer Revolution auf Hamburgs Straßen kann noch lange keine Rede sein“, zitierte beispielsweise die Tageszeitung „Die Welt“ Dennis Thering, den Verkehrsexperten der CDU-Bürgerschaftsfraktion. Thering bezieht sich bei seiner Kritik am rot-grünen Senat  auf die Angaben einer Senatsantwort auf eine Kleine Anfrage, die er gestellt hatte. Demnach seinen im ersten Halbjahr 2019 lediglich 0,3 % der im Gebiet des Hamburger Verkehrsverbundes (HVV) zurückgelegten Kilometer von lokal emissionsfreien Bussen gefahren worden. Die restlichen 99,7 % wurden von Busse, die einen Dieselmotor als Hauptantrieb haben, zurückgelegt. Den 1.512 Dieselbussen bei der Hamburger Hochbahn und den Verkehrsbetrieben Hamburg-Holstein (VHH) würden „ledig zwölf emissionsfreie Busse gegenüber“ stehen, kritisierte Thering.

Der Senat verweist in seiner Antwort auf Therings Anfrage u. a. auf Beschaffungsprobleme. „Die Verkehrsunternehmen sind im Hinblick auf die Beschaffung von emissionsfreien Bussen auf die Lieferfähigkeit der Industrie angewiesen.“ Nicht zuletzt vor diesem Hintergrund habe Hamburg gemeinsam Berlin und weitere Städte bereits vor Jahren eine Beschaffungsinitiative gegründet, um damit „Standards zu schaffen und auf eine Serienreife hinzuwirken“, betonte der Senat.

Am Ziel aber halte man fest, so der Senat der Hansestadt. So habe die Hochbahn für das Jahr 2019 bereits 30 neue Busse mit alternativem Antrieb und die VHH bereits 20 solcher Fahrzeuge bestellt, heißt es in der Antwort auf Therings Anfrage. Ende August gab die Hochbahn zudem bekannt, dass man im Zeitraum von 2021 bis 2025 bis zu 530 Elektrobusse anschaffen will. In einem Dokument wurden dazu die technische Spezifikation festgelegt, welche die „Basis für die bisher größte Ausschreibung an Elektrobussen in Deutschland bildet“, berichtet das Unternehmen. Die europaweite Ausschreibung für eine entsprechende Rahmenvereinbarung wurde damit gestartet. Allein in den Jahren 2021 und 2022 sollen „deutlich mehr als 100 Elektrobusse“ angeschafft werden. Darunter sollen auch rund 50 serienreife Elektro-Gelenkbusse mit einer Länge von 18 m sein. Die komplette Elektrobus-Flotte soll laut Angaben der Hochbahn Ende 2022 mehr als 160 Fahrzeuge umfassen.

Durchaus beeindruckende Zahlen und doch kamen auch hier wieder Kritik äußern, dieses Mal von anderer Seite. So schlug Enak Ferlemann (CDU), Parlamentarische Staatssekretär im Bundesverkehrsministerium bei einer Veranstaltung in Cuxhaven vor, dass Kommunen doch Busse mit Brennstoffzellenantrieb anschaffen sollen. Hintergrund seiner Anregung war, dass durch die dadurch entstehende Nachfrage für Wasserstoff der durch Windkraft erzeugte Strom Abnehmer finde, denn – so Ferlemann: „Es nützt ja nicht zu produzieren, wenn die Nachfrage nicht da ist.“

Die Brennstoffzellentechnologie aber hat die Hochbahn durchaus im Blick, wie das Unternehmen ausdrücklich betont. So setze man auf die strategische Option, mit Hilfe von Wasserstoff und „Range-Extender-Bussen“ (Brennstoffzellen zur Reichweitenverlängerung) auch größere Reichweiten abzudecken. Aktuell habe man zwei Fahrzeuge dieses Technologietyps schon im Probeeinsatz und schon „in Kürze“ werde man ein „offenes Qualifizierungssystem für die Beschaffung von Brennstoffzellenbussen initiieren“, erklärte die Hochbahn Anfang September. Die Brennstoffzellentechnologie bleibe eine wichtige Option, bekräftige das Unternehmen.

Apropos Bekräftigung, hier betonte die Hochbahn ausdrücklich, dass man bei der Neuanschaffung von Bussen „die gesamte Ökobilanz mit in den Blick“ nehme. Erstmals werde man daher Nachhaltigkeitsstandards für Beschaffungen in die Verträge mit den Lieferanten und Geschäftspartnern aufnehmen. Im Bereich der Batterien fordert die Hochbahn beispielsweise von den Geschäftspartnern „transparente Nachweise und hohe Standards beim Nachhaltigkeitsmanagement“.

 

Text: Thomas Burgert

Bildquelle: Hamburger Hochbahn

 



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