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Klimatechnik, die mitdenkt

Datum: Quelle: BUSMAGAZIN

Ein konventionelles Thermomanagement mit elektrischer Zusatzheizung benötigt bis zu 50 % der in einem E-Bus zur Verfügung stehenden Energie. Konvekta versucht, durch eine möglichst intelligente Bedarfssteuerung und der Nutzung von Abwärme dem entgegenzuwirken.

Es ist nur eine Frage der Zeit, bis in Elektrobussen eine zunehmende Vernetzung einsetzt, um die Energiepotenziale, die in den Fahrzeugen grundsätzlich schlummern, besser auszunutzen. Gerade bei der elektrischen Klimatisierung von Stadtbussen tut das Not, denn der Strom aus den Batterien soll möglichst weitgehend dem Vortrieb dienen. Jeder zusätzliche Verbraucher kostet kostbare Reichweite. Und in puncto Reichweite sind die heutigen E-Busse ihren Diesel-Brüdern immer noch weit unterlegen. Zusätzliche „Schmarotzer“ an Bord sind daher umso mehr unerwünscht.

Das Familienunternehmen Konvekta aus Schwalmstadt in Nordhessen marschiert in Sachen moderne und umweltfreundliche Busklimatisierung mit an der Spitze der Entwicklungen. Konvekta setzte z. B. frühzeitig und als erster auf das alternative Klimamittel CO2 und brachte es bzw. entsprechende Klimageräte nach jahrelanger Entwicklungsarbeit vor wenigen Jahren erfolgreich auf den Markt. Jetzt tritt der Hersteller mit EmCO2s für die kommende E-Busgeneration an. Diese kryptischen Buchstaben stehen für Ecological Mobile CO2 System, was aber im Kern nichts anderes meint, als die Anbindung bisher ungenutzter Abwärme aus anderen Bordsystemen an das Heiz- und Klimasystem. Dieses gibt bei Bedarf die zusätzliche Wärme relativ „punktgenau“ in den Businnenraum ab und benötig dadurch weniger elektrische Energie von den Batterien. Dass diese Vernetzung funktioniert und auch sinnvoll ist, haben erste Fahrzeughersteller in Kooperation mit Verkehrsunternehmen unabhängig vom Hersteller Konvekta Anfang Februar im winterlichen „Gebiet mit mittlerer Topographie in Deutschland“ bestätigt.

Sechs E-Busse der 12-m-Klasse plus Vergleichsfahrzeuge ohne Vernetzung und Zwischenspeicherung waren 14 Stunden pro und über 140 km am Tag unterwegs. Die Busse waren dabei nicht vorkonditioniert. Erfasst wurden bei diesen Testfahrten möglichst viele Messdaten, vom Antrieb über den Nebenverbraucher bis hin zu den Klimakomponenten. Insgesamt, so die Ergebnisse, konnte EmCO2s überzeugen: „Die Auswertungen zeigten“, so schreibt Konvekta, „dass nach einer kurzen Aufwärmphase am Morgen und nach der Pause die Anlage gleichmäßig lief. Die Innenraumsolltemperatur von 20 °C wurde problemlos über den ganzen Tag erreicht. Die Fahrzeuge mit einem EmCO2s-System, als Gesamtsystem mit optimal abgestimmten Komponenten, benötigten nur 1,58 kWh/km. Ein System mit rein elektrischer Heizung benötigt unter gleichen Bedingungen 2,15 kWh/km. Bei diesen niedrigen Temperaturen konnten somit die Elektrobusse mit einem EMCO2s-System ca. 27 % Energie einsparen oder die Reichweite um 27 % erhöhen“.

Das Prinzip und die Technik, die dahinter stecken, sind leicht erklärt, obwohl die Entwicklung und Realisierung die Ingenieure so manches graues Haar gekostet haben mag. EmCO2s baut im Wesentlichen auf folgenden Bauteilen auf: Zum einen wird standardmäßig eine Dachklimaanlage und eine CO2-Wärmepumpe verbaut. Die Kompaktanlagen von Konvekta beziehen dabei heute schon bis zu 75 % der im Fahrzeug benötigten Wärme bzw. Kälte aus der Umgebungsluft und greifen entsprechend weniger stark auf die Bordbatterien zurück. Die restlichen 25 % werden allerdings elektrisch erzeugt.

Zum anderen sind auf dem Dach die zwei Energieträgermodule (kalt/warm) platziert. Diese Einheiten, etwa so groß wie ein DIN-A4-Blatt und mit nur 8 cm Bauhöhe, dienen als Wandler. Sie bekommen die Abwärme des Fahrzeuges – bei den Testfahrzeugen kam diese von den Achsen und der Batterie – über Wasserleitungen zugeführt und geben sie an das Klimasystem weiter.

Bei Bedarf heizt dieses dann den Fahrzeuginnenraum auf und zwar relativ genau da, wo die Wärme auch benötigt wird. Damit dieses punktgenaue Ziel auch erreicht werden kann, benötigt es im Bus eine Vielzahl von Sensoren sowie eine Software, die Messdaten ausliest, interpretiert und die Anweisung gibt, die richtigen Stellen mit zusätzlicher Wärme (oder Kühle) zu versorgen. Bei Konvekta heißt dieses Gehirn „Clever-Control-Steuerung“.

Die an unterschiedlichen Stellen im Bus platzierten Sensoren messen wiederum Passagierzahl, Luftgüte (CO2-Gehalt, Temperatur, Feuchtigkeit), Batterietemperatur, Außentemperatur u. a. m. Stellt das System nun aufgrund der Daten der Sensoren fest, dass der Bus gut mit Fahrgästen besetzt sein muss, so speist es nur vergleichsweise wenig Wärme in den Innenraum ein. Denn bei vielen Mitfahrern wärmt die Körperwärme der Einzelnen den Bus stärker auf, als wenn nur wenige Menschen an Bord sind. In dem zweiten Fall fließt dann mehr Wärmeenergie von der Achse (und Co.) über die Wandler in den Fahrgastraum.

 

Text: Dirk Sanne

Bild: Das Grundprinzip der EmCO2s und seine wesentlichen Bestandteile

Bildquelle: Konvekta



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