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Linkker 12plus: Ein Finne in Kölle

Datum: Quelle: BUSMAGAZIN

Eine mehrstündige Fahrt durch Köln mit dem finnischen E-Bus Linkker 12plus stand aktuell auf unserem Testprogramm. Unsere Tour mit Linkker-Gründer und CFO Tom Granvik sowie Regionalverkaufsmanager André Stephan an Bord ging durch verschiedene Stadtteile beidseits des Rheins. Sie führte uns auch in schmale Nebenstraßen und hielt einige Abbiegemanöver mit wenig Manövrierraum und U-Turns bereit. Das ist mit einem 12,82 m langen Fahrzeug mit üppigem Radstand von 6,75 m durchaus eine Herausforderung. Dies berücksichtigt ließ sich der Finne aber dennoch erstaunlich unproblematisch ums Eck steuern. Hat man sich an die etwa unergonomische Position von Brems- und Fahrpedal gewöhnt, führt man den E-Bus sicher selbst durch den berüchtigten Rush-Hour-Verkehr der Domstadt wie wir an diesem Tag. Dass das so leicht fällt, liegt sicherlich auch an dem bemerkenswert niedrigen Fahrzeuggewicht von nur 10,29 t dank Alubauweise. Allerdings fällt die rustikale starre Frontachse nicht unbedingt durch Fahrkomfort auf.

Ein Höhepunkt der mehrstündigen Testfahrt war die Pantografenladung am Breslauer Platz, wo normalerweise die acht VDL Citea SLFA-180 Electric der KVB auf der reinen Elektrobuslinie 133 nach Köln-Zollstock Strom zwischentanken.

Dass dies überhaupt so gut funktionierte, ist darin begründet, dass sowohl das VDL- als auch das Linkker-Modell mit einem Pantografen von Schunk ausgerüstet sind. So konnten wir problemlos per Knopfdruck an der Heliox-Ladestation andocken, nachdem wir das Fahrzeug genau unter dem Ladebügel positioniert hatten. Pantograf und Ladestation kommunizierten daraufhin und starteten die Ladefreigabe. Dafür hatte Linkker zuvor die Kennung des Fahrzeugs beim Ladepunktbetreiber hinterlegt. In den nur zwei bis drei Minuten, bis uns der nächste KVB-Bus „vertrieb“, hatten wir bei einer Leistungsabgabe von 250 kW den Ladestand bereits von unter 60 auf fast 80 % erhöht. Hätten wir mehr Zeit gehabt, hätten wir den 55 kWh „kleinen“ Akku auch mit „nur“ 250 kW Ladeleistung – max. sind 350 kW beim Linkker möglich – sogar in weniger als der Maximalladedauer von zehn Minuten wieder vollgeladen.

Positiv – auch für einen Elektrobus – fällt auch das niedrige Geräuschniveau an Bord auf. 62,3 dB(A) vorne und 63,8 dB(A) in der Mitte haben wir bei 50 km/h gemessen. Nur im Heck, wo der permanentmagnetsynchrone Zentralmotor werkelt, geht es etwas munterer mit 68,2 dB(A) zu. Dafür stellt das Aggregat des südfinnischen Herstellers Visedo Oy eine Dauer- bzw. Spitzenleistung von 142/208 kW bei einem Dauer- bzw. Spitzendrehmoment von bis zu 1600 bzw. 7350 Nm bereit. Zügig lässt es sich damit anfahren und im Verkehr mitschwimmen. Im Gegensatz zu den Kölner KVB-Elektrogelenkbussen von VDL ist die Rekuperationswirkung im Finnen sehr dezent eingestellt und wird erst per Lenkstockhebel oder Bremspedal aktiviert, nicht schon wenn der Fuß vom Fahrpedal weggenommen wird.

Linkker hat derzeit 22 Fahrzeuge im regulären Linieneinsatz, davon zwölf in Helsinki, je zwei in im schwedischen Espoo und dänischen Kopenhagen sowie sechs in Turku. In Nordschweden hat der Busbauer zudem eine Ausschreibung über fünf Fahrzeuge für sich entschieden mit der Option auf fünf weitere in 2018.

 

Einen ausführlichen Fahrbericht können Sie zudem in BUSMAGAZIN, Ausgabe Juli, lesen.

Autor: Claus Bünnagel, Foto: Linkker Oy



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