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MAN Lion’s City: Solide Hausmannskost mit „viel scharf“

Datum: Quelle: BUSMAGAZIN

Was länger währt wird endlich knackig! Der omnipräsente Stadtbus MAN Lion’s City erfährt nach dem letzten größeren Facelift 2004 eine komplette Überarbeitung im neuen „Smart Edge Design“, das somit endgültig zum neuen Münchener Familiengesicht wird.

Ins Auge sticht dabei – neben den charismatischen Scheinwerfern und der typischen schwarzen MAN Bugblende mit Chromspange – die optisch heruntergezogene Glas-Seitenlinie mit den in Wagenfarbe betonten, symmetrischen Radhäusern. Sie trägt als Teil einer segmentierten Beplankung auch zur Verbesserung der Life Cycle Costs (LCC) bei. Auch das Heck wird in der spiegelnden Smartphone-Optik beim neuen MAN Lion’s City ebenso zum unverwechselbaren Kennzeichen wie die mit schwarzer „Zorro-Blende“ nach außen verlängerten Schweinwerfer. Man darf gespannt sein, wie die Kunden darauf reagieren – so manchem könnte die Mischung zu scharf sein. Uns gefällt‘s!

Dank der Verwendung neuer Materialien ist der neue Stadtbus vor allem leichter. Rund 1130 kg hat der neue MAN Lion’s City in der 12-m-Variante (Lion’s City 12, intern 12C), was sich natürlich auch beim Verbrauch bemerkbar macht. So ist das Dach nun als Sandwichdecke ausgeführt, die Seitenwände sind nicht mehr aus Metall, sondern aus Kunststoff gefertigt.

Einen weiteres Highlight in Sachen Wirtschaftlichkeit ist der frische, rund 200 kg leichtere Sechszylinder-Motor D1556 LOH, der den Abgasstandard Euro 6d erfüllt. Als Neuerung findet hierbei ausschließlich die SCR-Technologie (Selective Catalytic Reduction) Anwendung in Verbindung mit dem Filtersystem MAN CRT (Continuously Regenerating Trap) Verwendung. Den neuen 9-l-Motor (stehend) gibt es in den Leistungsstufen 280, 330 und 360 PS, so dass er ideal die typischen Einsatzfelder von Stadtbussen abdeckt. Die Drehmomente reichen von 1200 bis zu 1600 Nm, das sind im Maximum 200 Nm weniger als bisher.

Optional lässt sich der neue D15 Motor mit dem MAN Efficient-Hybrid ergänzen, einem System, das zur Reduktion des Kraftstoffverbrauchs und der Emissionen beiträgt – alles in allem spricht MAN von bis zu 16 % Einsparpotenzial für den neuen Wagen. Darüber hinaus sorgt die serienmäßige Stopp-Start-Funktion des MAN EfficientHybrid für kurze lautlose Stoppphasen an Haltestellen und Ampeln, sie funktionierte bei ersten Fahrten sowohl mit ZF- als auch mit Voith-Getriebe sehr gut. Kernstück des Systems ist der 48-Volt-Kurbelwellen-Starter-Generator (KSG), eine Elektromaschine, die während des Bremsens mechanische in elektrische Energie umwandelt. Die zurückgewonnene Energie wird dabei in einem Ultra-Cap-Modul auf dem Fahrzeugdach gespeichert.

Endlich verfügt der neue Lion’s City nun wieder über Einzelradaufhängung. Zum Einsatz kommt die 8 t tragende ZF RL 82 EC in MAN Nomenklatur. Bei den Stoßdämpfern lösen die neuen rein hydraulischen, jedoch adaptiven PCV-Dämpfer (Premium Comfort Valve), die bisherige Dämpfertechnologie ab. Man darf gespannt sein, wie sich das auswirkt beim beladenen Fahrzeug. Leer halten sich die Unterschiede zum Vorgänger noch in Grenzen.

Nicht nur beim Tagfahrlicht setzt MAN auf LED: Die Hauptscheinwerfer sind wie beim Lion’s Coach erstmals in Voll-LED verfügbar und bilden zusammen mit den LED-Heckleuchten im Unterschied zum Reisebus hier einen Teil der Serienausstattung. Lebensdauer und Lichtausbeute sind dadurch deutlich besser als bisher. Im Innenraum gibt es warmes LED-Licht und auf Wunsch farbiges, indirektes Ambientelicht! Die Decke ist an den Seitenfenstern beinahe wie im verblichenen Neoplan Starliner sehr weit hochgezogen, was für einen sehr hellen Eindruck im gesamten Wagen sorgt und eine klasse Idee ist.

Das neue Sitzkonzept mit optimierten Sitzabständen und der Befestigung der Sitze an Seitenschienen schafft nicht nur mehr Platz, sondern erleichtert auch die Reinigung. Hierbei wird ein standardisiertes Sitzgestell über zwei Schienen an der Seitenwand befestigt. Darauf können mithilfe von Adaptern beliebige Sitzschalen einfach und flexibel montiert werden. Die Sitze sollen je nach Ausstattung bis zu 60 % an Gewicht einsparen.

Der Fahrer findet im neuen MAN Lion’s City einen überarbeiteten Arbeitsplatz vor, der sich mit der elegant geschwungenen Kabinentür und verschiedenen Glaswandkonzepten perfekt in das Designkonzept einfügt. Die Bedienfreundlichkeit wurde durch die Anordnung der Schalter und Instrumente deutlich erhöht, insgesamt hat der Raumeindruck massiv gewonnen.

Der zentrale Teil des Instrumententrägers bewegt sich nach VDV-Vorgaben synchron mit der Verstellung des Lenkrads und passt sich so auf den jeweiligen Fahrer an. Für gute Erkennbarkeit sorgt zudem das serienmäßig verbaute, hochauflösende 4-Zoll-Farbdisplay. Volldigitale Instrumente gibt es aber genauso wenig wie ein Multifunktionslenkrad, was aus unserer Sicht im Stadtbus auch nicht nötig ist. Thema Sicherheit: ESP ist außer im Gelenkbus, der es aus technischen Gründen noch nicht vermag, serienmäßig an Bord, einen dezidierten Aufprallschutz oder Fußgängererkennung kann der MAN aber nicht bieten – ein kleiner Wermutstropfen der scharfen Mischung.

Gefertigt wird die neue Stadtbusgeneration ab August 2018 wie bisher schon im Werk in Starachowice (Polen), mittelfristig sollen auch wieder ein Dreiachser mit 13,70 m sowie Gelenkbusse mit 18,75 m Länge und echte Low Entry-Modelle mit Hypoidachse zur Familie dazu stoßen. Man hätte es kaum erwartet, aber MAN bietet mit dem Stadtbus keine schlichte bayerische Hausmannskost an, sondern eine solide mit „viel scharf“.

 

 

Text: Olaf Forster

Bildquelle: MAN Truck & Bus



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