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MB-Intouro: Aufgehübscht und aufgeräumt

Datum: Quelle: BUSMAGAZIN

Daimler schickt mit dem neuen, durchaus attraktiven Intouro einen frischen Alleskönner ins Rennen. Zugleich wird die Variantenzahl im Hochbodensegment von 14 auf 4 reduziert.

Das Volumen der sogenannten Doppelverdiener wird in Europa auf ca. 10.000 Fahrzeuge geschätzt. Von diesem Kuchen besitzt Daimler nach eigenen Angaben einen erheblichen Marktanteil von 30 %. Kein Wunder, dass der Konzern nun mit einem neuen Intouro in diesem wichtigen Segment antritt. Der Neue, den es nur als Hochbodenwagen gibt, kann als Überland- und Ausflugsbus dienen, morgens und nachmittags als Schulbus arbeiten und erfüllt zur Not auch die Rolle eines Reisebusses. Als Doppelverdiener ist er bei Bedarf an allen Tagen rund um die Uhr im Einsatz.

Zugleich reduziert Daimler damit seine Modellreihe der Hochbodenbusse im Überlandsegment von 14 Typen (alter Intouro, Integro, Setra UL, Setra UL business) auf vier Intouro der neuen Art.

Die bisherigen Baureihen MultiClass 400 UL und UL business der Konzernmarke Setra gehen im neuen Intouro auf. Im Setra-Programm verbleibt unverändert die Baureihe MultiClass 400 LE business. Daraus resultiert ein nunmehr klar strukturiertes Angebot: Das Segment der Hochboden-Überlandbusse deckt der neue Mercedes-Benz Intouro ab, den Bereich Low-Entry der Setra LE business

Der Intouro ist, dass betonte Daimler ausdrücklich bei der Fahrzeugpremiere im Lkw-Standort Wörth, dabei ein komplett neu entwickeltes Fahrzeug. Gegenüber seinem Vorgänger ist der Neue um gut 20 cm gekürzt worden. Der Hochboden-Omnibus, der auf der Premierenveranstaltung als erstes Auto der neuen Baureihe gezeigt wurde, kommt damit auf 12,18 m. Mit diesem Modell startet auch die Produktion bei Daimler. Als Zweiachser folgen auch noch Varianten mit 10,8 m (Intouro K) und 13,1 m (Intouro M). Der vorgesehene Dreiachser kommt dagegen auf 14,9 m (Intouro L). Je nach Länge verfügen die Fahrzeuge über 12, 15, 17 und 19 Sitzreihen. 47-71 Fahrgäste können je Baulänge und Bestuhlung mitgenommen werden. Alle vier Ausführungen des Intouro verfügen übrigens über eine Mittelganghöhe von 860 mm.

Durch das neue Design und dem geringeren Gewicht (ca. -300 kg) gegenüber dem Vorgänger soll der Bus bis zu 3 % weniger Sprit verbrauchen. 2020 kommt zudem eine Hybrid-Variante auf den Markt. Hierfür verspricht Mercedes einen Minderverbrauch von bis zu 9,2 %. Ein 14-kW-E-Motor steht dann hier als Anfahrhilfe zur Verfügung.

Der in Wörth vorgestellte Doppelverdiener ist mit Reisebussitzen „Travel Star Eco“ bestuhlt. Verstellbare Rückenlehnen, Gepäcknetze, Haltegriffe und gangseitige Armlehnen machen auch eine Ausflugsfahrt zu einer bequemen Tour. Ein Boden in Holzoptik, blaue Sitzbezüge mit Kopfteilen aus dem Lederfasermaterial Composition, lichtblaue Vorhänge und verglaste Dachluken betonen das Ambiente. Für eine angenehme Klimatisierung sorgt eine EvoCool-Comfort-Anlage mit Luftkanälen und Düsen über jedem Doppelsitz (je nach Anlage 32 bis 39 kW). Die Filter der Klimaanlage sortieren auch Corona-Viren aus und neutralisieren sie! Eine separate Klimaanlage für den Fahrer zählt zu den Extras.

Zugleich ist der Intouro für den Liniendienst vorbereitet. Dazu gehören u. a. eine Fahrtzielanzeige, Fahrgastsignalanzeige, Handlauf im Gang an der Gepäckablage links, ein Aufnahmedorn für die Kasse und die werkseitige Vorbereitung für einen Fahrscheindrucker. Serienmäßig werden dann Inter-Star-Eco-Sitze verbaut.

Der Fahrerarbeitsplatz ist recht umfangreich ausgestattet. Ein Multifunktionslenkrad unterschützt den Chauffeur bei seiner Tätigkeit. Eine elektronische Feststellbremse und ein Regensensor sind jetzt serienmäßig mit an Bord. Es gibt den Intouro serienmäßig mit einem Sechsganghandschalter. Das vollautomatisierte Getriebe GO 250-8 PowerShift ist bei den Zweiachsern Option, beim Intouro L Serie. Zur Auswahl stehen zudem Wandler-Automatikgetriebe von Voith und ZF.

Motorisiert wird der Intouro mit einem Sechszylinder mit 7,7 l Hubraum (OM 936). Er liefert 220-260 kW (299-354 PS) an Leistung bei einem Drehmoment von 1.200 bzw. 1.400 Nm. Der Dreiachser hat dagegen den OM 470 mit 10,7 l Hubraum im Heck. Dieser verfügt über 290 kW (394 PS) bei 1.900 Nm.

Zu den neuen Sicherheitssystemen gehört u. a. die serienmäßige Feuerlöschanlage und optional der Active Brake Assist 5 (ABA 5), der – nach den Lkw – nun endlich auch für die Busse zur Verfügung steht. ABA 5 kann eine Notbremsung nicht nur auf fahrende oder stehende Hindernisse auslösen, sondern ebenfalls auf sich bewegende Personen. Bei Gefahr einer Kollision mit einem Fußgänger warnt der Active Brake Assist 5 den Busfahrer optisch und akustisch und leitet gleichzeitig eine Teilbremsung ein. Reagiert der Fahrer nicht, folgt automatisch eine Notbremsung bis zum Fahrzeugstillstand.

Dabei stützt sich das System sowohl auf Radar-Sensoren als auch auf eine Kamera. Die Kombination beider Techniken reduziert schlichterdings die Gefahr von Falschmeldungen. Das System lässt sich im Übrigen zwar vom Fahrer deaktivieren, schaltet sich aber nach 10 Minuten wieder automatisch zu.

Hinzu kommt noch der radargestützte Abbiegeassistenten Sideguard Assist. Auch er zählt zu den Extras, die es nur auf Wunsch gibt. Er warnt vor Fahrradfahren, Fußgängern in der Überwachungszone auf der Türseite. Die dazu notwendigen Sensoren, die die komplette Fahrzeuglänge „im Blick“ haben, sitzen knapp hinter der Vorderachse.

Die seitliche Überwachung durch die Sensoren hat eine Breite von 3,75 m. Oberhalb einer Geschwindigkeit von 36 km/h wächst der Überwachungsbereich nach vorn auf bis zu 5 m und nach hinten auf bis zu 15 m.

Befindet sich ein bewegtes Objekt in der Überwachungszone, leuchtet auf der Beifahrerseite in Blickhöhe des Fahrers eine LED in Dreiecksform gelb auf. Erkennen die Sensoren eine Kollisionsgefahr, blinkt die LED-Leuchte mehrfach rot mit höherer Leuchtkraft, nach zwei Sekunden permanent rot. Hinzu kommt eine Vibrationswarnung im Fahrersitz.

Der Sideguard Assist warnt beim Abbiegen ebenfalls vor stationären Hindernissen in der Kurve wie z. B. einem Ampelmast oder einem Poller. Darüber hinaus hilft er dem Fahrer bei Geschwindigkeiten höher 36 km/h als einseitiges Assistenzsystem beim Spurwechsel nach rechts. Damit unterstützt der Sideguard Assist z. B. beim Fahrstreifenwechsel auf mehrspurigen Straßen.

Bei den Lkw geht Daimler mit diesem Assistenten Anfang 2021 schon einen Schritt weiter: Dann wird der Sideguard Assist nicht nur warnen, sondern bei sich bewegenden Objekten auch selbsttätig bremsen. Bis dieser nächste Step in Sachen Sicherheit auch bei den Bussen Eingang findet, wird allerdings noch viel Wasser den Rhein runterfließen. Der Spurassistent und das Reifendruck-Kontrollsystem TPM vervollständigt das Bündel der möglichen Assistenzsysteme im Intouro.

In puncto Licht geht der Intouro allerdings noch nicht mit der Zeit. Denn auf LED-Licht muss er noch verzichten. Bi-Xenon-Scheinwerfer aus der (ehemaligen) Lkw-Baureihe Antos von Daimler bringen bei ihm Licht ins Dunkle. Halogen gibt es noch als Alternative.

Preislich soll sich der neue Intouro im Wesentlichen auf dem Niveau des alten bewegen. Allein die neu vorgeschriebene automatische Feuerlöschanlage im Motorraum, erhöhe den Vergleichspreis etwas, so Daimler.

 

Technische Daten:

Mercedes-Benz Intouro (12 m)

Länge/Breite/Höhe: 12.180/2.555/3.365 mm

Radstand: 6080 mm

Wendekreis/Spurkreis: 21458/17424 mm

Zul. Gesamtgewicht: 19.500 kg

Gepäckraum: 4,9 m³

Motor: OM 936 (Euro 6)

Zylinder/Hubraum R6/7.698 cm³

Leistung: 260 kW/354 PS bei 2200 min-1

Max. Drehmoment: 1.400 Nm bei 1.200 – 1.600 min-1

Getriebe: Mercedes-Benz GO 250-8 PowerShift

Vorderachse: ZF RL 75 E, Einzelradaufhängung

Hinterachse: Mercedes-Benz RO 440

Übersetzung: 4,778:1

 

Text: Dirk Sanne

Bildquelle: Daimler AG



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