Beim ersten öffentlichen Auftritt der neuesten Generation des 14 m langen Doppelstockbusses Setra S 531 DT in Stuttgart waren wir natürlich dabei und nahmen dabei vor allem unter der Lupe, was sich im Vergleich zum Vorgänger in Sachen Technik und Ausstattung geändert hat.
Die auffällige La Linea wandert jetzt nicht mehr wie beim S 431 DT vom Heckabschluss am Dach entlang und in Höhe der Tür 1 nach unten zum Einstieg, sondern zieht sich waagerecht über fast die ganze Buslänge vom Heck zur Front, ergänzt durch eine zweite Aluminiumspange im Bereich des Unterdecks. Markanteste Neuerung an der Front: Die beiden nahtlos aufeinander sitzenden Scheiben für Ober- und Unterdeck sind nicht mehr durch eine große Blechblende getrennt. Deutlich verändert präsentiert sich das Heck: Es gibt nun ein durchgehendes Lüftungsgitter zum Motor zwischen den bekannten Rückleuchten der Baureihe 500.
Weitestgehend identisch zum Vorgänger präsentieren sich der Antriebsstrang und das Fahrwerk. Mit dem Triebwerk OM 471 und 375 kW Leistung greift der S 531 DT auf die exakte Motorisierung des 431er seit dessen Euro-6-Umstellung im Jahr 2013 zurück. Weltpremiere in Omnibussen feiert dagegen der Notbremsassistent ABA 4. Er verfügt neben den Funktionen des Vorgängers wie die automatische Vollbremsung bei stehenden Hindernissen auch über eine Personenerkennung von sich bewegenden Fußgängern. Als erster Bushersteller bietet Setra zudem den Abbiegeassistenten Sideguard Assist an.
Was die Innenausstattung angeht, hatten die EvoBus-Entwickler ganz klar Einsatzmöglichkeiten im Überland- und Fernbuslinienverkehr im Blick. So lassen sich auf der rechten Seite im Unterdeck vor dem Einstieg 2 die Podeste bei Bedarf entfernen und ein oder zwei Rollstuhlplätze einrichten. Weiterhin 78 Sitzplätze bietet der Doppeldecker bei Vier-Sterne-Bestuhlung. Eine Konzession von Setra an die Anbieter in preissensiblen Geschäftsbereichen stellt die Auswahl zwischen zwei Cockpits dar. Statt der exklusiven TopClass-Armaturenanlage können die günstigeren Konsolen aus der ComfortClass gewählt werden. Noch nicht äußern wollte sich das Unternehmen zum Fahrzeugnettopreis. Ein gut ausgestatteter S 431 DT jedenfalls kam auf 470.000 Euro – der Nachfolger dürfte darüber liegen.
Ausführlicher stellen wir den S 431 DT übrigens in unserer Dezemberausgabe von BUSMAGAZIN vor.
Text: Claus Bünnagel
Bildquelle: Claus Bünnagel
