Laut Statistischem Bundesamt starben im Jahr 2016 insgesamt 3.214 Menschen bei Verkehrsunfällen. Zwar ging die Zahl der Verkehrstoten gegenüber 2015 um 7,1 % zurück, trotzdem zählen Verkehrsunfälle zu den häufigsten Unfallarten mit Todesfolge. Allein im Februar 2017 kamen 190 Menschen bei Verkehrsunfällen ums Leben. Die Zahl der Schwerverletzten sank im letzten Jahr um immerhin 3,5 % auf 23.400.
Interessant in diesem Zusammenhang ist, dass Fahrerassistenzsysteme (FAS), die der Unfallvermeidung dienen, kaum nachgefragt werden. Laut einer Umfrage des Deutschen Verkehrssicherheitsrates (DVR) – die sich allerdings auf Pkw bezieht – halten 2/3 aller Neuwagenkäufer FAS für nicht notwendig.
Sie gaben bei einer Umfrage der Kampagne „bester beifahrer“, gar keins oder maximal eins dieser Systeme in ihrem Neuwagen zu haben und zu nutzen.
Neben der Skepsis gegenüber der Sicherheit und Zuverlässigkeit der neuen Technologien ist es vor allem die Befürchtung, in der eigenen Freiheit und Autonomie als Autofahrer eingeschränkt zu werden, die viele von der Anschaffung und Nutzung abhält. Lediglich das Parkassistenzsystem wird von den meisten Autofahrern gut angenommen.
Dass FAS die eigene Sicherheit und die der anderen Verkehrsteilnehmer erhöhen, wird dabei ignoriert. Experten des DVR gehen davon aus, dass eine größere Verbreitung von FAS die Unfallfolgen etwa der Hälfte der Verkehrsunfälle verringern kann. Die Aufklärungsarbeit über die Funktionsweise der FAS wird für den DVR zu einem wichtigen Baustein der „Vision Zero“: So wird die EU-Strategie genannt, nach der die Verkehrswelt so gestaltet werden muss, dass es keine Toten und Schwerstverletzten im Straßenverkehr mehr gibt.
