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Messe-Express – ein Geschäft in der Nische

Datum: Quelle: BUSMAGAZIN

Diese Busflotte ist außergewöhnlich – so außergewöhnlich wie deren Einsatzfeld. 30 Kleinbusse hat Ralph Senft im Einsatz, sämtlich aus dem Hause Ernst Auwärter und der kurzzeitigen Nachfolgefima  Pucher. Und 22 davon sind auf dem Volkswagen LT aufgebaut, Baujahre 1991 und 1992! Die anderen sind Mercedes-Sprinter der Baujahr 2009 und 2010. Die Fahrstecken liegen auf Messearealen, sie übernehmen den Shuttleverkehr zwischen den Hallen.

Der Messe-Service-Busse Henry Escher pflegt eine Nische in der Nische, ein Spezialgeschäft, zugeschnitten auf bestimmte Messegelände und gewachsen über langjährige Beziehungen zwischen Messegesellschaften und dem kleinen Mittelständler aus Dortmund. Dessen Angebot konzentriert sich auf die durchaus komplizierten Bedürfnisse der Messebesucher. Viele kennen das ja aus eigener Erfahrung: Man will (fast) trockenen Fußes in die (fast) am weitest entfernte Halle, vom Eingang zur Messeleitung, vom falsch gewählten Ausgang zu dem mit Haltestelle für den Shuttlebuses zum Parkplatz – und das sofort. So kommen zwischen 2.500 und 10.000 km im Jahr zusammen, einige der VW LT haben 250.000 km auf der Uhr.

Gefragt ist der Messerservice zwischen den Hallen auf eher unübersichtlichen und unorganisch gewachsenen  Messearealen. Jeder, der die in Frankfurt die wie an einer Perlenschnur aneinander gereihten Hallen „erwandert“ hat, weiß einen Busservice zu schätzen. Wo die Wege aufgrund rationeller Hallenplatzierung kürzer sind wie etwa in München oder Leipzig, oder wo zu starker Publikumsverkehr herrscht wie auf der IAA für Pkw in Frankfurt, gibt es keinen Bedarf.

Vornehmlich in Düsseldorf und Frankfurt/Main sind die Busse von Messe-Service-Busse Henry Escher unterwegs. Hier sind die Geschäftsbeziehungen gewachsen, die ab 1959 Gründer Henry Escher aufgebaut hat. 2003 übernahm Ralph Senft den Betrieb, dem sich der gelernte Schlosser schon 1981 angeschlossen hatte. Seine Erfahrung ist gewachsen durch seine Mitarbeit, er kennt jeden Handgriff in der Firma aus eigenem Erleben. Er hat auch die Kontakte, um die Verträge mit den messegesellschaften zu erneuern, er kennt die Zusatzgeschäfte wie messebezogene Werbung an den Bussen oder Shuttlefahrten zwischen Stadtzentrum und Messe.

Viele Messen in Frankfurt/Main und in Düsseldorf sehen die LT, auf der Buchmesse war Ralph Senft schon 35mal. Zu seinem Erfahrungsschatz zählt auch die Beobachtung des Messepublikums. Die Skala reicht von am Handwerk orientierten Messen mit unkomplizierten Besuchern bis zu den Themen Medizin oder Bücher, die einen schwierigeren Umgang für die Fahrer mit sich bringen.  

Der Fahrer hat einen anspruchsvollen Job. Er muss die Konzentration permanent hoch halten, gerade wegen des niedrigen Tempos. Denn kaum eine Fußgängergruppe ist so unaufmerksam wie Messebesucher, die an vieles denken, aber nicht daran, dass ihnen ein Bus über den Weg kommen kann. „Halten Sie an Halle 7, fahren Sie auch zurück, wo geht der Parkplatzshuttle ab, ich muss unbedingt noch mit, ich habe gleich einen Termin…“. Der Fahreralltag ist auch an den Haltestellen nicht einfach. Lukas Siebeck, Student und wie alle Fahrer auf Teilzeitbasis angestellt, kennt das alles schon lange und beantwortet die Fragen immer wieder, freundlich, geduldig und bei Bedarf auch auf Englisch.

Auf dem Messegelände in Düsseldorf macht ein Bus am Tag 44 Runden in zehn Stunden. Etwa alle 50 m gibt es einen Stopp, die Türen stehen also unter Höchstbelastung. Deshalb ist in den VW LT- Bussen ein spezieller Kompressor für das luftdruckbetätigte Türsystem eingebaut. Angesichts rund 25 Jahre alter Busse stellt sich natürlich die Frage nach der Abgasnorm. Senft hat für die Messegelände eine Sondergenehmigung, ebenso für die Fahrt zum Einsatzort, sogar für die Fahrt vom Messegelände zur Tankstelle. Andere Fahrten abseits der Messen machen die modernen Busse.  

Ein Ersatz der VW  LT steht mittelfristig nicht zur Debatte. Erst einmal will Senft auf dem Markt einen ebenbürtigen Nachfolger finden, denn auch die Mercedes-Sprinter mit Aufbauten von Ernst Auwärter und Pucher sind nach dem Ende beider Firmen 2013 nicht mehr zu haben. Eine vergleichbare Qualität sieht der Unternehmer bei anderen Kleinbussen nicht und sondiert deshalb weiter den Markt. Den Messebesuchern in Düsseldorf und Frankfurt bleibt der vertraute Anblick der sicherlich einmaligen Kleinbusflotte also noch eine Weile erhalten.

 

Foto: Gewusst wie - Ralph Senft weiß genau, worauf es seine Marktnische ankommt.

Text & Bildquelle: Matthias Röcke

 

 



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