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Brennstoffzellenbusse ergänzen Batteriefahrzeuge

Datum: Quelle: BUSMAGAZIN

Bei der Debatte um die Förderung alternativer Antriebe haben der Verein Deutscher Ingenieure (VDI) und der Verband der Elektrotechnik Elektronik Informationstechnik (VDE) die aus ihrer Sicht zu einseitige Konzentration auf batterieelektrische Fahrzeuge vor kurzem kritisiert. Aus Sicht der beiden Verbände werden Batteriefahrzeuge allein „nicht genügen, um die energie- und umweltpolitischen Ziele der Bundesregierung zu erreichen“.

VDI und VDE haben dazu gemeinsam eine neue Studie mit dem Titel „Brennstoffzellen- und Batteriefahrzeuge“ vorgelegt. Die Studie zeige, dass „brennstoffzellenbasierte Elektromobilität nicht nur einen bedeutsamen Schritt zur Reduzierung der Emissionen von Treibhausgasen leistet, sondern noch dazu weitaus einfacher umzusetzen ist“.

Die Studie nennt als großen Vorteil beim Treibstoff Wasserstoff, dass dieser sich flexibel aus erneuerbaren Energien herstellen, speichern und transportieren lässt. Gegenüber Batteriefahrzeugen (BEV) hätten Brennstoffzellenfahrzeuge (FCEV) zudem den Vorteil, dass sie leichter und kosteneffizienter große Reichweiten erzielen können und ihre Betankungszeiten mit dem heutigen Standard für Benzin oder Diesel vergleichbar sind. Vorhandene Strukturen könnten genutzt werden, beispielsweise ließen sich bestehende Tankstellen entsprechend erweitern. Die Infrastrukturinvestitionen für Batteriefahrzeuge seien  bei einer geringen Marktdurchdringung zwar geringer als für Brennstoffzellenfahrzeuge, aber das Bild drehe sich bei einer größeren Marktdurchdringung, heißt es in der Studie. Eine Mischung beider Systeme – batterieelektrischer Antrieb für kürzere Strecken und Brennstoffzellentechnologie für Langstrecken – könnten laut VDI/VDE-Studie „ein Kostenoptimum ergeben“. Die Brennstoffzellenfahrzeuge könnten dabei „zunächst bei Flottenfahrzeugen und Fahrzeugen mit großer Reichweite eingeführt werden“. Kritisch sehen die Macher der Studie, dass die Brennstoffzelle „die Hürde zur Serienfertigung noch nehmen“ müsse.

Der polnische Bushersteller Solaris sieht in der Elektromobilität bereits seit vielen Jahren die Zukunft des öffentlichen Verkehrs. Mateusz Figaszewski, Director of E-mobility Development bei Solaris, verweist auf Prognosen, wonach der Anteil der emissionsfreien Busse an der Anzahl der neu zugelassenen Fahrzeuge in den nächsten zehn Jahren nahezu 60 % erreichen werde.

Solaris ergänzt seine Produktpalette um die Wasserstofftechnologie, in der das Unternehmen laut Figaszewski eine „weitere Säule der Elektromobilität“ sieht. Damit sei man in „Bezug auf die Reichweite, Flexibilität und Betriebsmöglichkeiten bestens gerüstet“. Figaszewski geht davon aus, dass „die Entwicklung aller Zweige der Elektromobilität – sowohl der elektrischen, wasserstoffbetriebenen als auch O-Busse – synergetisch verlaufen sollte und dass dieser Prozess für die Sicherstellung des nachhaltigen Verkehrs der Zukunft erforderlich ist.“ Wasserstoffbetriebene Busse werden in diesem Sinne keine Konkurrenz zu Batterie- oder O-Bussen darstellen.

Auch beim Marktführer Daimler Buses setzt man auf eine rasche Elektrifizierung des ÖPNV mit Omnibussen in Städten und Ballungsgebieten. Bereits in wenigen Jahren werde „der E-Citaro Stadtbusse mit Verbrennungsmotor nahezu vollständig ersetzen können“, sagte eine Daimler-Sprecherin auf Anfrage. Der Hersteller geht davon aus, dass die Entwicklung der Batterietechnik mit schnellen Schritten voranschreitet, weshalb man eine Umstellung auf die künftige Batterietechnik beim E-Citaro bereits konzeptionell vorgesehen ist. Die Reichweite der E-Busse will Daimler nochmals durch einen Range-Extender in Form einer Brennstoffzelle zur Stromerzeugung steigern. Sie soll so ausgelegt sein, dass „annähernd 100 % aller Anforderungen an Stadtbusse abgedeckt werden“.

Die Beispiele zeigen, dass die Hersteller beide Technologien im Blick haben. Bei der Politik und in der öffentlichen Diskussion scheint das noch nicht der Fall. So fordern denn auch die Autoren der VDI/VDE-Studie vor allem, dass die Bundesregierung schnellstens gleichermaßen für Brennstoffzellen- und Batteriefahrzeuge Anreizsysteme schaffen und Infrastrukturen aufbauen muss. Hierzu zähle „die Forcierung des Markthochlaufs von E-Fahrzeugen durch die Umstellung von Fahrzeugflotten, der Ausbau der Wasserstoffinfrastruktur durch Realisierung der bundesweit einheitlich geplanten 400 Wasserstofftankstellen“. Zudem brauche Deutschland für seine Wettbewerbsfähigkeit in Deutschland einen zeitnahen Aufbau von Produktionseinrichtungen für Brennstoffzellen und Batterien, fordern die beiden Verbände.

Der Bundesverband Deutscher Omnibusunternehmer (bdo) hat übrigens erklärt, dass er eine technologieoffene Diskussion ausdrücklich unterstützt. Insbesondere in der Bustouristik und auf der Fernlinie verspreche der batterieelektrische Ansatz auf absehbare Zeit noch keine Alternative zum Diesel. Allerdings bestehen aus Sicht des bdo „bei der Brennstoffzelle noch viele offene Fragen hinsichtlich der Kosten, der Verfügbarkeit von Wasserstoff und der Zuverlässigkeit der Fahrzeuge“.

 

 

Bild: Solaris erweiterte seine Produktpalette beim Urbino um einen Bus mit Wasserstoffantrieb

Bildquelle: Solaris Bus & Coach

 

 

Text: Thomas Burgert

 

 



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