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Daimler setzt auf Corona-Filter in seinen Klimaanlagen

Datum: Quelle: BUSMAGAZIN

Daimler rüstet die Klimaanlagen seiner Busse jetzt mit neuen Filtern aus, die (Corona)Viren zu 93-99 % herausfiltern und abtöten bzw. fachlich korrekter formuliert - inaktivieren können. Diese Filter können ab kommenden Montag (14.9.2020) auch nachgerüstet werden. Neufahrzeuge des Herstellers kommen serienmäßig ab Oktober mit dieser Filtertechnik auf den Markt.

Statt einlagiger Grobfilter werden dabei mehrlagige Feinfilter verbaut, die neben den anorganischen Stäuben auch mikrobiell belastete Aerosole aus dem Luftstrom herausfiltern. Eingesetzt werden hierfür bewährte Kfz-Innenraumfilter aus dem Hause Freudenberg Filtration Technologies (Weinheim). Sie entsprechen in ihrer Qualität den Vorgaben der ISO181814 - Anforderung und Prüfmethoden zur Bestimmung der antiviralen Aktivität von Textilprodukten. Hiermit können Aerosoltröpfchen im Bereich von 0,4 bis 16 µm abgefangen werden. Das eigentliche Corona-Virus ist 0,16 µm groß; sein für die Weiterverbreitung notwendiges Transportmittel, das Tröpfchen, ist 1 µm (Atemluft) bis 10 µm (Husten) groß. Eine zusätzliche Imprägnierung im Filter zerstört zudem die Proteinhülle des Virus. Darüber hinaus trocknet ein relativ starker Luftstrom von bis zu 5 m/Sek. den Virus aus, was ebenfalls zu seiner Inaktivierung führt.

Die Ein- und Ausbauzeit entspricht denen der bisherigen Grobfilter und kann durch jede Daimler-Servicestation übernommen werden. Den Mehrpreis (Materialkosten) für einen Filtersatz geben die Stuttgarter mit 15 % (ca. 33-44 Euro) an. Den Filterwechselzyklus verkürzt der Fahrzeugbauer – zumindest für eine Übergangszeit – von sechs auf drei Monate, um hier auf der sicheren Seite zu bleiben.

Verfügbar sind die neuen Filter aktuell für die Setra CC500 und TC500, die Doppelstockbusse 431 und 531 sowie den aktuellen Tourismo. In einer zweiten Stufe folgt der Citaro, danach kommen die Überlandfahrzeuge an die Reihe. Die Kleinbusse auf Sprinterbasis (Baureihe VS30) sollen spätestens ab 2021 mit den Filtern versehen werden.

Ab kommender Woche verfügt Daimler über genügend Filter, um 400 Busse auszurüsten. Das wird, so die Abstimmung mit Freudenberg, dann auf 1.000 Fahrzeug/Woche gesteigert werden.

Die Leistung der Klimaanlage wird übrigens durch die Corona-Filter nicht eingeschränkt; allerdings erhöht sich der Kraftstoffverbrauch „moderat“ (Daimler).

Aber auch ohne diese Filter sind Klimaanlangen keine Virenschleudern. Grundsätzlich baut sich dabei die Frischluftzufuhr in Reisebussen von Daimler wie folgt auf: Frischluft wird über die Klimaanlage auf dem Dach und durch die Frontbox angesaugt und in das Wageninnere geleitet. In beiden Fällen wird die Luft seit jeher gefiltert. Allerdings reichten diese Filter bisher nur, um Pollen und Staubpartikel herauszufiltern.

Die Luftzufuhr wird im Bus vertikal von oben nach unten geleitet und als Abluft über den Boden nach außen abgeführt. Eine Verwirbelung der Luft im Innenraum unterbleibt dabei weitgehend. Einer potenziellen Verteilung von möglicherweise corona-belasteter Tröpfchen bzw. Aerosole wird durch dieses Klimasystem so kein Vorschub geleistet.

Daimler empfiehlt dabei grundsätzlich, die Frischluftwechselanlage möglichst im Automatikmodus zu betreiben. In der Regel wird alle zwei Minuten die komplette Luft im Innenraum ausgetauscht. In der Regel heißt dabei, bei einer Außentemperatur von 8-26 Grad Celsius. Bei Temperaturen, die darüber bzw. darunter liegen, dauert dieser Austausch maximal vier Minuten. Zum Vergleich: Im Flugzeug währt dieser Prozess ca. eine Minute, bei der Bahn ca. sieben Minuten, so Daimler.

Darüber hinaus ist eine Anpassung der sogenannten HLK-Kennlinie (Heizung, Lüftung, Klimatechnik) auf Kundenwunsch möglich. Damit kann der maximale Frischluftbetrieb (Luftwechsel alle 2 min.) bis zu 40 % über das Temperaturband (8-26 Grad) in beide Richtungen ausgedehnt werden, ohne dass sich die eingestellte Innenraumtemperatur verändern wird. Dies bedeutet aber ebenfalls einen „moderat“ erhöhten Kraftstoffverbrauch.

 

Text: Dirk Sanne

Bildquelle: pixabay/Gerd Altmann



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